Lettland ist ein kleines Land mit gerade einmal 2,3 Millionen Einwohnern. Entsprechend klein ist deshalb auch die wirtschaftliche Leistung des Landes. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2009 umgerechnet rund 20,5 Milliarden Franken. Im Vergleich dazu die Schweiz: 7,9 Mio Einwohner produzieren ein BIP von rund 388 Milliarden Franken. Mit anderen Worten: in der Schweiz leben 3,4 mal so viel Menschen wie in Lettland, das BIP ist allerdings 19 mal höher. Schon eine gewaltige Leistung für unser Land, oder?

Die rund 1,2 Millionen Werktätigen in Lettland arbeiten hauptsächlich in den Bereichen Dienstleistung, Industrie und Landwirtschaft. Zu Sowjetzeiten produzierte man ausschließlich für den Binnenmarkt. Der Export ist also erst mit der Gründung des Staates und der erfolgreichen Privatisierung der ehemaligen Staatsbetriebe entstanden. Heute zählen Holz und Holzprodukte zu den Exportschlagern, gefolgt von Metallprodukten und Textilien.

Sonderwirtschaftszonen mit Steuervergünstigungen locken ausländische Investoren. Hinzu kommt, dass das Lohnniveau in Lettland verschwindend gering ist. Ein durchschnittlicher Arbeiter bringt am Monatsende rund 200 Euro nach Hause. So ist es nicht verwunderlich, dass sich hier mehr und mehr Dienstleistungsbetriebe ansiedeln.